Der Corona-Consumer-Check des IFH Köln zeigt: Die Menschen in Deutschland sind zunehmend genervt vom andauernden Lockdown. Das Konsumverhalten verschiebt sich weiter ins Netz. Großes Potenzial herrscht bei Cross-Channel-Angeboten.
Die Stimmung der Deutschen ist zu Beginn des neuen Jahres durch die anhaltenden Coronamaßnahmen getrübt. So gibt ein Großteil der Befragten im Corona-Consumer-Check des IFH Köln an, aktuell genervt (38 Prozent) oder angespannt (32 Prozent) zu sein. Als entspannt beschreiben sich aktuell nur 26 Prozent der Befragten und damit weniger als in allen vorausgegangenen Befragungen. Ängstlich gestimmt sind lediglich 14 Prozent. Damit befindet sich dieser Wert nahezu auf dem gleichen Niveau wie zu Beginn der Pandemie im März 2020. Die angespannte Stimmung zeigt sich auch im Konsumverhalten: Aktuell geben 37 Prozent an, weniger einzukaufen als vor dem zweiten Lockdown.
Stationäre Käufe werden bewusst ins Netz verlagert
Die weitgehende Schließung des Einzelhandels befeuert weiterhin den Onlinehandel. 34 Prozent der befragten Konsumenten haben angegeben, Einkäufe bewusst vom stationären Handel in den Onlinekanal verlagert zu haben – acht Prozentpunkte mehr als zum Ende des vergangenen Jahres im Weihnachtsgeschäft. Damit ist der Online-Shift im Zeitvergleich des Corona-Consumer-Check nahezu gleichauf mit dem bisher ermittelten Höchstwert im Mai 2020 (35 Prozent).
Innovative Services noch kaum genutzt
Neue Serviceangebote, die es dem Einzelhandel erlauben, trotz geschlossener Läden, Waren zu verkaufen, werden bisher von Konsumenten noch eher selten aufgegriffen. Am meisten genutzt wird Click & Collect, das 17 Prozent der Befragten bereits genutzt haben, dicht gefolgt von Lieferservice-Angeboten von Händlern (16 Prozent). Neuere Cross-Channel-Services, wie beispielsweise die Beratung über soziale Netzwerke, virtuelle Showrooms oder Virtual-Shoppingangebote werden noch kaum genutzt (5 Prozent). Dabei werden letztere von den befragten Konsumenten zwar als interessant bewertet, sind allerdings noch kaum bekannt. Im Ausbau dieser und weiterer Cross-Channel-Angebote und ihrer entsprechenden Kommunikation in die Zielgruppe liegt ein wichtiger Ansatz für den stationären Handel.