Das Informations- und Produktangebot bei Schulranzen ist riesig. Die richtige Tasche für das Kind zu finden kann mitunter Probleme bereiten. Die Aktion Gesunder Rücken e. V. erklärt, worauf es ankommt.
Oft wechseln Kinder nach den ersten drei bis vier Schuljahren vom Schulranzen auf einen Schulrucksack. Was weniger eine Frage der Gesundheit ist, sondern vielmehr, weil es cool ist. Denn gute Schulrucksäcke stehen einem guten Ranzen in nichts nach. Aus diesem Grund gibt es bereits für Schulanfänger spezielle Schulrucksäcke, die allen ergonomischen Anforderungen gerecht werden. Ein Trolley hingegen ist eine wenig ratsame Alternative, da der Körper beim Ziehen ungünstig verdreht und einseitig belastet wird.
Tragegewicht meist unproblematisch
Viele Eltern befürchten eine Überlastung des Kinderrückens. Studien konnten bis jetzt nicht belegen, dass der häufig genannte Richtwert von zehn bis zwölf Prozent des Körpergewichts eine sinnvolle Empfehlung ist. Im Gegenteil: Die Kid-Check Studie der Universität des Saarlandes hat gezeigt, dass gesunde Kinder ein Tragegewicht von bis zu 20 Prozent ihres Körpergewichts problemlos schultern können. Denn ein angemessenes Gewicht übt einen wichtigen Trainingsreiz auf die sich entwickelnden Muskeln und Knochen aus. Deswegen ist es wichtig, dass die Kinder den Ranzen selbst tragen.
Kriterien für rückenfreundliche Schulranzen
Um den Kinderrücken gut zu unterstützen, ist eine rutschfeste, atmungsaktive und ergonomische Konturierung des Rückenteils wichtig. Ebenso hilfreich sind gut gepolsterte Tragegurte, um das Gewicht der Schultasche optimal auf den Schultern zu verteilen. Eine leichte S-Form der Gurte spart den Nackenbereich aus und verhindert so Druckstellen. Am besten sind sie rund 4 cm breit und bestehen aus rutschfestem Material. Sinnvoll ist auch ein Brustgurt, der den Ranzen/Rucksack am Körper fixiert und ein Verrutschen der Träger verhindert. Wichtig beim Schulrucksack: Er muss einen (abnehmbaren) und weich gepolsterten Becken-/Hüftgurt besitzen. Dieser sorgt dafür, dass das Gewicht optimal von den Schultern auf den hinteren, oberen Beckenkamm verlagert wird. Geachtet werden sollte zudem auf atmungsaktives Material und einen Tragegriff zum leichteren Anheben.
Schultasche richtig einstellen und packen
Beim Einstellen des Ranzens kommt es darauf an, dass er nah an den Schulterblättern und nicht zu hoch oder zu tief am Rücken sitzt. Eine leicht handhabbare Rückenlängenanpassung macht es möglich, die Höhe des Schulrucksacks über eine Größenskalierung einzustellen. Eine sinnvolle Fächeraufteilung sorgt zudem dafür, dass schwere Gegenstände nah am Rücken platziert werden können – so wird die Wirbelsäule nicht zu stark belastet. Zusätzlicher Tipp: Achten Sie darauf, dass Ihr Kind nur das Nötigste in die Schultasche packt.
Vor dem ersten Tragen steht das Probetragen
Vor dem Kauf ist es unbedingt nötig, unterschiedliche Schulranzen auszuprobieren, anzupassen und zu testen. So vermeiden Sie Fehlkäufe und garantieren Ihrem Kind einen guten Start ins erste Schuljahr. Tipp: In einem AGR-zertifizierten Fachgeschäft finden Sie nicht nur passende Schulranzen und -rucksäcke, sondern auch geschulte Mitarbeiter.