Produkte mit dem Label „Made in Germany“ werden weltweit als qualitativ besonders hochwertig wahrgenommen. Das zeigen die Daten des aktuellen Cambridge Gloabalism Projects von YouGov.
Für die jährlich erscheinende Studie hat das YouGov-Cambridge-Center 2019 rund 25.000 Teilnehmer aus 23 Ländern befragt. Die Befragten sollten angeben, wie sie Produkte wahrnehmen, wenn diese in einem bestimmten Land hergestellt werden. Insgesamt wurden zwölf Produktionsländer abgefragt. Zentrales Ergebnis der Umfrage: Im Gesamtvergleich stehen Produkte aus Deutschland auf Platz eins der weltweiten Konsumentengunst. Durchschnittlich hat die Hälfte aller Befragten einen positiven Eindruck von Produkten aus Deutschland, nur sechs Prozent einen negativen. Daraus ergibt sich ein Gesamteindruck von +45 Punkten für Produkte „Made in Germany“. Auf Platz zwei des Rankings stehen Waren aus Italien mit einem Nettowert von +38 Punkten gefolgt von Großbritannien und Frankreich auf Platz drei und vier (jeweils +34 Punkte), haben die Initiatoren der Studie mitgeteilt.
Produkte aus Japan auf Platz fünf im weltweiten Vergleich
Japanische Waren belegen als erstes nicht-europäisches Produktionsland Platz fünf und werden im Schnitt besser bewertet als die des Nachbarn und regionalen Konkurrenten Süd-Korea, hat die Studie gezeigt. Während japanische Produkte einen Nettowert von +33 aufweisen (mit 45 Prozent positiver Einschätzung gegenüber elf Prozent negativer Einschätzung), liegt dieser Wert in Südkorea nur bei +5 (26 Prozent positiv, 21 Prozent negativ).
,,Made in China‘‘ hat einen schlechten Ruf
Aus der Studie hat sich ablesen lassen, dass im Gegensatz dazu durchschnittlich 44 Prozent der Befragten eine negative Meinung zu in China produzierten Produkten haben. Das sei beinahe die dreifache Menge derjenigen, die positiv über chinesische Produkte denken (15 Prozent). Dies gibt Produkten, die mit einem ,,Made in China‘‘-Stempel versehen sind, einen Nettowert von -29 und somit den niedrigsten aller abgefragten zwölf Produktionsnationen.
Bei der Frage nach dem Eindruck von Produkten aus dem eigenen Land sind die Chinesen selbst hingegen recht überzeugt von deren Qualität (46 Prozent), lediglich elf Prozent der Chinesen sind nicht überzeugt von „Made in China“. Jedoch beurteilen sie im Vergleich mit den zwölf anderen abgefragten Ländern ihre nationalen Produkte trotzdem am seltensten positiv, hat ein weiteres Studienergebnis gelautet.
Mexikaner bewerten ihre eigenen Produkte am positivsten
Wenig überraschend sei, dass viele Befragte die Produkte aus dem eigenen Land besser bewerteten als Produkte aus dem Ausland. Am stärksten zeige sich dieser Effekt bei Mexiko, wo ganze 67 Prozent der Befragten Produkte mit der Bezeichnung „Made in Mexico“ als positiv wahrgenommen haben, verglichen mit dem Durchschnitt von 17 Prozent in allen weiteren abgefragten Länder. In geringstem Maße falle der Heimvorteil allerdings in Deutschland aus. Das liege aber nicht daran, dass die Deutschen nicht überzeugt von der Qualität der im Land hergestellten Produkte wären, sondern vielmehr daran, dass die Begeisterung für deutsche Waren in anderen Ländern so außerordentlich groß ist, wie beispielsweise in Ägypten, hat die Studie ergeben. Hier würden 77 Prozent der Ägypter deutsche Produkte als positiv wahrnehmen.
Herkunft der Produkte beeinflusst Kaufentscheidung
„Unsere Studie zeigt, dass bei der Wahrnehmung von Produkten deren Herkunft weiterhin eine wichtige Rolle spielt“, sagt Philipp Schneider, Head of Marketing bei YouGov Deutschland. „In dieser Hinsicht hat das Label ‚Made in Germany‘, besonders international noch eine hohe Relevanz. Gleichzeitig wird es spannend, die Entwicklung der weniger positiv wahrgenommenen Labels wie etwa ‚Made in China‘ weiter zu beobachten, da besonders im Bereich der Unterhaltungselektronik chinesische Marken in der letzten Zeit immer öfter bei Verbrauchern punkten.“