In modernen Unternehmensnetzwerken sind Drucker weit mehr als reine Ausgabegeräte. Sie verarbeiten, speichern und übertragen sensible Daten. Als Sicherheitsrisiko werden sie dennoch oft unterschätzt, sagt Ondrej Hartmann, Teamleiter Presales bei Brother.

Viele Verantwortliche in IT-Abteilungen scheinen das Thema „Cybersecurity“ nicht ernst genug zu nehmen. So zeigt eine Studie von Quocirca, dass in 68 Prozent der Fälle, in denen Drucker Sicherheitslücken aufwiesen, sensible Unternehmensdaten gestohlen wurden. Ein solcher Hackerangriff kann die betroffenen Unternehmen durchschnittlich 800.000 Euro kosten.
Schnittstelle zwischen zwei Welten
Multifunktionsdrucker (MFP) bringen Daten durch Drucken zu Papier oder digitalisieren Informationen per Scanner. In einer vernetzten Welt müssen sie aber auch gleichberechtigter Teil des Unternehmensnetzwerks sein. Und als Schnittstelle zwischen physischer und digitaler Welt sollten die Geräte genauso streng gesichert werden wie ein Computer oder Server im Netzwerk.

Um Unternehmen vor Cyberrisiken zu schützen, sollten IT-Abteilungen und Entscheider den folgenden Acht-Punkte-Check für Druckersicherheit durchführen.
- Firmware regelmäßig aktualisieren: Sicherheitsupdates sind bei Druckern genauso wichtig wie bei Computern und Servern. Die Hersteller veröffentlichen regelmäßig Patches, um Sicherheitslücken zu schließen. Daher gilt: Die Firmware der Drucker muss immer auf dem neuesten Stand sein.
- Sicherheitsfeatures aktivieren: Viele Drucker verfügen über integrierte Schutzmechanismen. Hier gilt es, regelmäßig zu überprüfen, ob alle sicherheitsrelevanten Funktionen aktiviert sind und ob Firmware-Updates korrekt eingespielt wurden.
- Kein unbefugter Zugriff auf Ausdrucke: Sensible Dokumente, die unbeaufsichtigt im Druckerfach liegen, können leicht in falsche Hände geraten. Funktionen wie Secure Print+ von Brother stellen sicher, dass Druckaufträge nur dann gestartet werden, wenn sich der berechtigte Nutzer mit PIN oder NFC-Karte am Gerät authentifiziert hat.
- Firewall-Regeln anpassen: Nicht jeder Netzwerkverkehr sollte zugelassen sein. IT-Administratoren sollten Firewalls so konfigurieren, dass nur notwendige Kommunikationskanäle für Drucker geöffnet sind und der Datenverkehr mit dem öffentlich zugänglichen Internet eingeschränkt bleibt.
- Zugriffsrechte für Drucker verwalten: Mit einem Identity-Access-Management-System (IAM) lässt sich gezielt steuern, wer im Unternehmen auf welche Drucker zugreifen darf. So kann beispielsweise sichergestellt werden, dass nur HR-Mitarbeitende die Drucker der Personalabteilung nutzen können.
- Verdächtige Aktivitäten automatisch erkennen: Drucker mit Audit- und Protokollierungsfunktionen können unberechtigte Zugriffsversuche und ungewöhnliche Aktivitäten registrieren. Wer diese Möglichkeiten nutzt, kann Cyberangriffe frühzeitig erkennen.
- Druckerflotte modernisieren: Wenn ältere Drucker nicht mehr mit allen aktuellen Sicherheitsupdates und -upgrades nachgerüstet werden können, stellen sie ein Risiko für das Unternehmensnetzwerk dar. Dies ist ein Argument für eine Neuanschaffung.
- Sicherheitsupgrades unverbindlich testen: Viele Sicherheitslösungen lassen sich vorab ausprobieren. Brother bietet beispielsweise eine 60-tägige Testphase für seine erweiterten Sicherheitsfunktionen wie Secure Print+ und Secure Print Advanced an. So können sich Unternehmen unverbindlich von den Vorteilen überzeugen.
Der Experten-Tipp
Drucker sind ein oft übersehenes Einfallstor für Cyberangriffe. Unternehmen sollten deshalb gezielt Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um solche Risiken zu minimieren. Der Acht-Punkte-Check hilft dabei, Sicherheitslücken zu erkennen und zu schließen – und den Schutz des Unternehmensnetzwerks nachhaltig zu verbessern.
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