Derzeit bietet Amazon Händlern günstige Bedingungen für einen raschen Einstieg. Wird der eigene Online-Shop für Händler damit überflüssig? Nicklas Spelmeyer, Experte für Amazon FBA, kennt die Antwort auf diese Frage.
Die zahlreichen Einschränkungen des stationären Handels im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie haben den Online-Vertrieb noch wichtiger gemacht als zuvor. In den meisten Produktkategorien ist Amazon die führende E-Commerce-Plattform. Es gibt fünf wichtige Gründe, warum Unternehmen besser auf Amazon verkaufen als im eigenen Online-Shop.
#1: Die Dominanz
Der erste Grund ist die schiere Marktmacht von Amazon. Ein Großteil der E-Commerce-Kunden kauft bei Amazon ein. Jeder zweite Euro, der im Online-Handel ausgegeben wird, läuft über das Unternehmen. Deshalb sind E-Commerce-Händler gut beraten, von der Marktmacht der Plattform indirekt zu profitieren.
#2: Die Kaufbereitschaft der Kunden
Ein sehr wichtiger Grund für den Verkauf über Amazon ist die Kaufbereitschaft der Kunden. Kunden, die die Website besuchen, wollen in der Regel sofort etwas kaufen. Sie suchen meist gezielt nach einem bestimmten Produkt oder nach einem Artikel in einer Produktkategorie. Für Online-Händler bedeutet dies, dass sie hier effizienter verkaufen können als über einen eigenen Online-Shop. Über Werbung können interessierte Kunden sehr gezielt angesprochen werden. Dahingegen werden Interessenten für den eigenen Online-Shop meist über Social-Media-Werbung gewonnen. Diese Interessenten haben im Regelfall jedoch eine geringere Kaufbereitschaft als Kunden bei Amazon.
#3: Der schnelle Start
Die Schnelligkeit und Einfachheit eines Starts in den E-Commerce ist ein weiterer Grund, der für den Vertrieb auf Amazon spricht. Ein Online-Shop bei Amazon ist schnell und unkompliziert eingerichtet, denn alle Shops haben das gleiche Page-Design. Händler müssen sich somit nicht mit den zahlreichen Fragestellungen rund um das Design ihres Online-Shops herumschlagen. Ein Amazon-Shop ist so schneller produktiv als ein eigener Online-Shop. Die Conversion von Amazon-Shops übersteigt die eines herkömmlichen Shops dabei um Welten.
#4: Die einfachere Kundengewinnung
Ein Großteil der Online-Händler weiß nicht, wo sich ihre Kundenzielgruppe aufhält. Im Ergebnis geben Händler Tausende Euro für Werbung aus, um über verschiedene Kanäle potenzielle Kunden zu erreichen. In den meisten Fällen sind die Streuverluste dabei so hoch, dass es als pure Geldverschwendung bezeichnet werden kann. Noch dazu sind die Online-Shops von Händlern häufig nicht richtig optimiert und verfügen über unzureichende Tools, um das Verhalten ihrer Kunden zu tracken.
#5: Der Vertrauensvorschuss
Die meisten Leute haben bereits (gute) Erfahrungen mit Amazon gemacht. Bezüglich Bezahlung, Versand und Retouren kennen sich die Kunden mit dem Dienstleister aus. Dementsprechend prüfen viele Kunden, die ein Produkt in einem anderen Online-Shop gefunden haben, ob es dieses auch bei Amazon gibt. Sogar wenn es dort geringfügig teuer ist, kaufen es viele Kunden aufgrund des Vertrauensbonus trotzdem dort ein. Händler sollten sich diesen Vertrauensvorschuss zunutze machen und ihre Produkte auf Amazon verkaufen.
 Nicklas Spelmeyer, Berater, Autor, Spelly Trade GmbH. |
