Den Grundstein für die massenhafte Nutzung von Videotelefonaten und -konferenzen legten der schwedische Programmierer Niklas Zennström und sein dänischer Partner Janus Friis vor 20 Jahren. Am 23. April sicherten sie sich die Domains „skype.com“ und „skype.net“, womit der Siegeszug begann.
„Skype hat den Durchbruch für die Videotelefonie gebracht. Ob Videokonferenzen in der Firma oder im Homeoffice, mit Freunden oder Familie: Was für uns heute selbstverständlich ist, hat Skype vor 20 Jahren angestoßen. Eine digitale Erfolgsgeschichte made in Europe“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Inzwischen gibt es neben Skype eine Fülle weiterer Angebote für Videotelefonie oder -konferenzen, wie Zoom, Webex, Teams, Facetime oder WhatsApp. Einen starken Schub erhielten die Systeme während der Coronapandemie.“
Zum 20. Geburtstag einige spannende Zahlen rund um das Thema Videotelefonie, die vom Digitalverband Bitkom in repräsentativen Umfragen erhoben wurden:
#1 Fast jeder Dritte führt private Videogespräche
Bis zum Jahr 2020 hatte knapp die Hälfte der Menschen in Deutschland (48 Prozent) Videotelefonie für private Zwecke genutzt, zwei Drittel (65 Prozent) hatten bis dato noch keine entsprechenden Erfahrungen.
#2 Fünfmal mehr Videocalls durch Corona
Vor dem Ausbruch der Pandemie verbrachten die Menschen in Deutschland durchschnittlich 0,6 Stunden pro Woche mit Videocalls. 2021 waren es bereits 3,3 Stunden bzw. 3,2 Stunden in 2022. Seit Ende der coronabedingten Einschränkungen liegt die durchschnittliche Nutzungsdauer mit 2,6 Stunden pro Woche weiterhin deutlich über dem Niveau von vor der Pandemie.
#3 Ein Viertel Intensivnutzer
Gleichzeitig ist die Zahl der Intensivnutzer in diesem Zeitraum stark angestiegen. Führten bis zum Jahr 2020 lediglich drei Prozent der Menschen in Deutschland mehr als fünf Stunden private Videotelefonate, war es 2021 bereits jede bzw. jeder Vierte (26 Prozent).
#4 Unternehmen setzen auf Videokonferenzen
Auch in Unternehmen ist die Kommunikation per Video deutlich gestiegen. 2022 gehörten Videokonferenzen in 72 Prozent der Unternehmen zum Alltag, 2020 waren es erst 61 Prozent, 2018 nur 48 Prozent. Zugleich werden klassische Kommunikationsmittel seltener verwendet: Im vergangenen Jahr nutzte erstmals weniger als die Hälfte der Unternehmen (48 Prozent) häufig oder sehr häufig die Briefpost (2020: 56 Prozent, 2018: 71 Prozent). Und nur noch 40 Prozent griffen häufig auf das Fax zurück. Vor zwei Jahren waren es noch 49 Prozent, 2018 sogar noch 62 Prozent.
#5 Kleidung und Ordnung sind wichtig
Den allermeisten Deutschen ist wichtig, bei Videocalls auch optisch einen guten Eindruck zu machen: 73 Prozent achten auf einen aufgeräumten Hintergrund, wobei dies auf 78 Prozent der Frauen und 69 Prozent der Männer zutrifft. Zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten ist außerdem wichtig, persönlich möglichst gut auszusehen – auch hier sind Frauen aufmerksamer (69 Prozent) als Männer (60 Prozent). Auch ziehen sich eher Frauen (63 Prozent) für Videokonferenzen im Homeoffice bewusst schick an als Männer (48 Prozent).