Die Hund Möbelwerke GmbH & Co. KG hat am 13. Juli in Biberach ihr 100-jähriges Bestehen zusammen mir ihren Mitarbeitern gefeiert. Das Unternehmen ist bereits in der vierten Generation familiengeführt.
Die 1919 gegründete Patentmöbelfabrik stellte unter anderem Rolladenschränke her, die sie für Fachhändler – die das Patent an diesen Schränken hielten – aus dem gesamten damaligen Deutschen Reich produzierte. Am 15.11.1920 wurde der aus Offenburg stammende Fritz Hund als Gesellschafter der Patentmöbelfabrik GmbH eingetragen. Bis zu seinem Tod 1946 leitete Fritz Hund die florierende Möbelfabrikation mit großem Erfolg und schaffte so das Fundament für die 100-jährige Unternehmensgeschichte der späteren Hund Möbelwerke GmbH & Co. KG.
Nachkriegsjahre
Im Jahr 1946 übergab er das Unternehmen seinen Söhnen Horst und Gerd Hund. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelang der Neubeginn. Nach den Wirren des Krieges wurde neben dem Standort Oberwolfach im nahegelegenen Biberach ein Gelände von circa 6.000 m2 erworben. Dort entstand bis 1951 ein Hallenneubau mit Zuschneide und Trockenräumen. Der Standort Biberach wuchs stetig. 1961 erstreckte sich das Firmengelände bereits auf über 20.000 m2 mit einer Produktionsfläche von 3.600 m2. Gleichzeitig wurde das Werk in Wolfach modernisiert. Das Unternehmen beschäftigte Anfang der 60er Jahre in Biberach 68, in Oberwolfach 73 gewerbliche Mitarbeiter.
70er und 80er Jahre
Die 70er Jahre standen im Zeichen der Modernisierung. So hielt die elektronische Datenverarbeitung in Finanzbuchhaltung und Produktion Einzug. Die Hund Möbelwerke beschritten als eines der ersten Unternehmen der Branche EDV-Neuland. Durch Produktinnovationen und der vollständigen Modernisierung der Maschinenstraße in Wolfach im Jahr 1979 wurde eine Verdopplung des Umsatzes im Vergleich zu 1975 erreicht. Am 1. Januar 1982 wurde Dieter Hund zum Geschäftsführer bestellt. Die Expansion ging nun auch im Ausland weiter. Die 80er Jahre brachten außerdem eine entscheidende Produktinnovation. Horst Kopp, Betriebsleiter der Hund Möbelwerke, führte Ende der 80er Jahre die Gehrungsverleimung ein. Hierfür wurden Produktionshallen und Büros in Biberach auf über 10.000 m2 ausgebaut.
Wiedervereinigung bis heute
Das wiedervereinigte Deutschland war 1991 von Aufbruchstimmung geprägt. Die Unternehmensleitung entschied sich für den Ausbau der Kapazitäten und den Zukauf leerstehender Hallen im unterfränkischen Sulzdorf. Die dortige Immobilie umfasste 100.000 m2 und bot vorhandene Hallen mit 14.000 m2 Fläche. Der Standort Oberwolfach wurde aufgegeben. 1993 schieden die beiden ehemaligen Geschäftsführer, Gerd und Horst Hund, aus dem Unternehmen aus. Horst Hund hatte die Geschäftsführung bereits 1982 an seinen Sohn Dieter Hund übergeben. Gerd Hund übergabt sie 1993 an seinen Sohn Hendrik.
Im April 2001 wurde die 3K-Büromöbel-Vertriebs-GmbH gegründet und Hund Möbelwerke übernahm den Vertrieb der Produkte des Büromöbelherstellers 3K. Im Sommer 2002 wählte der Verband „Büro-, Sitz- und Objektmöbel e.V.“ (bso) Hendrik Hund einstimmig zu seinem neuen Vorsitzenden, der er bis heute ist. Seit 2000 ist er Mitglied im Vorstand des bso, heute iba (Industrieverbände Büro und Arbeitswelt). Am 1. April 2009 fand der vierte Generationenwechsel in der Unternehmensgeschichte statt. Dieter Hund, der das Unternehmen 37 Jahre mitgestaltete und prägte, trat in den Ruhestand und übergab die Unternehmensführung an seinen Sohn André, der diese heute gemeinsam mit Hendrik Hund inne hat.