Kaut-Bullinger stellt Antrag auf Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens

Der Groß- und Einzelhändler für Bürobedarf und -technik Kaut-Bullinger hat die Einleitung eines Schutzschirmverfahrens beim Amtsgericht München beantragt. Am 24. September hat das Amtsgericht München dem Antrag stattgegeben.

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Das Unternehmen gab als Gründe für den Antrag gestiegene Energiekosten, der Trend zur Arbeit im Homeoffice und die geringere Nachfrage nach Druckprodukten an. Das habe in Summe zu erheblichen Umsatzrückgängen geführt. „Der Geschäftsbetrieb von Kaut-Bullinger geht trotz des eingeleiteten gerichtlichen Sanierungsverfahrens ohne Einschränkungen weiter. Unser Ziel ist es, das Unternehmen zu sanieren“, betont Rechtsanwalt Martin Mucha von der Kanzlei Grub Brugger, Stuttgart, der für die Dauer des Verfahrens als Generalbevollmächtigter in das Unternehmen eingetreten ist und die Geschäftsführung unter anderem gemeinsam mit seinem Partnerkollegen Dr. Sebastian Gall und Markus Berger bei der Restrukturierung unterstützt. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeitenden sind über das Insolvenzgeld bis Ende November gesichert.

Kommentar der Geschäftsführung

„Der harte Wettbewerb im Online-Handel bei gleichzeitiger Kaufzurückhaltung der Unternehmen, auch bedingt durch die Arbeit im Homeoffice, hat zu deutlichen Umsatzrückgängen geführt. Wir mussten daher den für uns schweren Schritt gehen, den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung zu stellen. Wir hoffen, dass wir so unsere bisher erfolgreiche Position am Markt halten können. Erst vor wenigen Tagen haben wir unseren neuen Webshop eröffnet, der bei den Kunden spontan sehr gut ankam“, erklärt Robert Brech, Geschäftsführer von Kaut-Bullinger.

Gute Chance für Sanierung

„Der Markt für Büroprodukte hat sich inzwischen fast komplett ins Internet verschoben, wo es bekanntermaßen einen großen Margendruck gibt. Parallel dazu ist die Nachfrage nach Printlösungen zurückgegangen. Dennoch sehe ich bei Kaut-Bullinger Potenzial und halte es für realistisch, das Unternehmen zu sanieren und langfristig wieder stabil aufzustellen“, betont Dr. Sebastian Gall, Rechtsanwalt bei Grub Brugger am Standort Frankfurt, der das Unternehmen auch schon vorinsolvenzlich beraten hat.